Heinemann, Hermann von
Johann Franz Rudolph Hermann von Heinemann (* 1. März 1812 in Helmstedt; † 18. Dezember 1871 in Braunschweig) war ein deutscher Entomologe (Schmetterlings-Sammler) und hauptberuflich Finanzrat.
Heinemann besuchte das Gymnasium in Helmstedt und studierte ab 1833 Jura in Göttingen und Jena. Während seines Studiums wurde er 1831 Mitglied der Burschenschaft Allemannia Göttingen und 1832 der Burschenschaft Arminia Jena. Nach seinem Studium war er eine Weile ohne Stelle, da er als Mitglied der Burschenschaft demagogischer Umtriebe verdächtigt wurde. In dieser Zeit befasste er sich mit Entomologie, bis er nach mehreren Jahren doch noch zum ersten und zweiten juristischen Staatsexamen zugelassen wurde. Er schlug die Laufbahn eines Verwaltungsjuristen ein, war Referendar und ab 1844 Zollsekretär in der Zoll- und Steuerverwaltung Braunschweig. 1851 wurde er Assessor und 1854 Steuerrat.
Anfangs sammelte er vor allem Käfer, ab den 1840er Jahren zunehmend Schmetterlinge. Er erstbeschrieb einige Kleinschmetterlinge wie Prays ruficeps (als Oecophora ruficeps). Ab 1858 veröffentlichte er eine Monographie über die Schmetterlinge Deutschlands, von der besonders die Bände über Kleinschmetterlinge von Bedeutung wurden. Sie wurde von Maximilian Ferdinand Wocke nach den Aufzeichnungen von Heinemann vollendet. Er studierte besonders Motten und fand mit einer neuen Systematik und Beschreibung der Gattung Nepticula auch international Aufmerksamkeit.
Seine Sammlung von Kleinschmetterlingen kam durch Ankauf an das Provinzialmuseum Hannover (heute Niedersächsisches Landesmuseum Hannover). Seine Sammlung von Großschmetterlingen ist verschollen.
Heinemann war 1864/65 und 1869/70 Präsident des Vereins für Naturwissenschaften in Braunschweig.
Eine nach Hermann von Heinemann benannte Ziermotte: Scythris heinemanni
Einige Schmetterlinge sind ihm zu Ehren benannt, wie Scythris heinemanni (Möschler 1869, als Butalis heinemanni).
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